Das Unternehmen in der vierten Generation



Die Geschichte unserer Metzgerei beginnt 1880:

Christian Decker aus Helmlingen eröffnete 1880 eine Metzgerei in Lichtenau. Er war, wie alle Handwerker dieser Zeit, im Nebenerwerb auch noch Landwirt zur Selbstversorgung, denn das Handwerk konnte eine Familie nicht sicher ernähren, weil die potentielle Kundschaft aus Lichtenau nicht das Geld hatte ihren Bedarf beim Metzger einzukaufen – auch sie waren Landwirtschaftliche Selbstversorger, auch mit Fleisch und Wurst, die man aus der Hausschlachtung bezog. So waren es vor allem die Hotellerie in Baden-Baden und Restaurants im Elsass - bis nach Hagenau, die man als Kunden gewinnen konnte. Die Lieferungen nach Baden-Baden wurden mit Pferd und Wagen ausgeführt, ins Elsass fuhr man des Öfteren mit dem Hundekarren. Zwei Hunde zogen ein kleines Leiterwägelchen vollbepackt mit Fleisch und Wurstwaren. Die Fahrerinnen waren meist Christians Töchter.

Nach seinem Tod Weihnachten 1932 führte seine Frau das Geschäft eine Zeitlang weiter, bis es während des zweiten Weltkrieges geschlossen werden musste. Nach 1945 war das Schlachthaus zerstört, Haus und Laden von den Franzosen beschlagnahmt. So hatte sein Sohn Otto keinen leichten Start als er nach dem Kriege das Geschäft wieder eröffnen wollte. Neben dem Wiederaufbau zu dem das Material nur mit „Tauschgeschäften“ erstanden werden konnte, musste auch noch mit den Ämtern um die Wiederzulassung gekämpft werden. Die Lebensmittel waren noch rationiert, mit Abschnitten dieser Karten konnten die Kunden Lebensmittel Christian u. Otto Decker einkaufen. Das Schlachtvieh wurde zugeteilt, entsprechend der Einnahmen an Lebensmittelkarten. Nach der Geschäftseröffnung ging es zu wie beim Hauptmann von Köpenick. Weil man keine Lebensmittelkarten hatte, bekam man kein Vieh und weil man kein Vieh hatte, konnte man auch keine Lebensmittelkarten einnehmen. Einige Landwirte, die ein Stück Vieh „geheim“ aufgezogen hatten, waren beim Start behilflich um an die begehrten Lebensmittelkarten zu kommen. Erst die Währungsreform brachte hier die Marktmechanismen wieder ins Spiel. Die Lebensmittelkarten wurden abgeschafft.

Metzgerei Otto Decker - dafür gab es das neue Geld – die D-Mark – sie war knapp und sorgte so für sparsamen Umgang mit den jetzt frei käuflichen Lebensmitteln. Das Geschäft blühte auf und hatte bald wieder seinen alten Ruf und Otto konnte 1966 seinem Sohn Manfred das Geschäft übergeben. Das sogenannte Wirtschaftswunder und der allgemeine wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland ermöglichten ganz neue Perspektiven. Manfred ließ das über 200 Jahre alte Elternhaus abreißen und baute ein neues Ladengeschäft mit Schlachthaus und Wurstküche in der Hauptstraße 12 in Lichtenau.

Am 01.01.1993 konnte Manfred den Staffelstab an seinen Sohn Wolfgang weitergeben, der bis heute das Geschäft führt. Weit über 100 Jahre steht der Name Decker als Qualitätsbegriff. Unsere Philosophie ist damals wie heute, durch eigene Schlachtung aus Viehhaltung unserer Umgebung garantieren wir Ihnen stets frische und hochwertige Fleisch- und Wurstwaren. Aber die fünfte Generation ist schon in den Startlöchern Sohn Michael absolviert bereits eine Metzgerlehre und wird wenn alles planmäßig verläuft, einmal das Geschäft übernehmen.